Fußballskandal in Salzburg

Aus FC Salzburg Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Im Jahr 2013 jährt sich zum 50 Mal einer der aus Salzburger Sicht größten Fußballskandale. Er spiegelt die seinerzeitige Selbstherrlichkeit des Wiener Fußballs gegenüber den "Provinzfußballern" wider.

Was war passiert?

Am 25. März 1963 war das Spiel der Staatsliga A zwischen SV Austria Salzburg und dem FK Austria Wien angesetzt. Da sich etliche Spieler verletzt hatten, hatten die Wiener wenig Lust zu spielen. Also wurde eine Absage angestrebt. So wurde der Wiener Schiedsrichter Mayer in Begleitung des Schiedsrichterobmanns Melzer, beide bekannt als Sympathisanten von Austria Wien, nach Salzburg geschickt. Sie besichtigten den Platz in Lehen und stellten 28 Stunden vor Spielbeginn dessen Unbespielbarkeit fest. Dies war laut Statuten zu früh, außerdem wurde der SV Austria Salzburg nicht verständigt. Der zufällig erscheinende Austria-Präsident Karl Sachs hörte nur mehr das Absagetelefonat von Mayer.

Der Verein war empört und der Salzburger Fußballverband verfasste einen Bericht über den Zustand des Platzes. Der am Spieltag nach Salzburg gekommene Obmann des Spielplatzausschusses der Staatsliga stellte fest, dass der Rasen regulär bespielbar sei. Salzburgs Trainer Ignaz Molnar stellte fest: "In meinen 40 Jahren Fußball habe ich einen solch aufgelegten Schwindel, eine so brutale, selbstherrliche Diktatur noch nie erlebt."

Und in der Sendung "Sport am Montag" sprach Präsident Sachs von Betrug, Schiebung und Söldlingen der Wiener Großvereine. Man hatte nämlich in Lehen mit mindestens 10 000 Zuschauern und Einnahmen von etwa 800.000 Schilling gerechnet. Zur weiteren Empörung trug der Manager des FK Austria Wien, Josef Argauer, bei, der sagte, man werde nicht zum Nachtragsspiel reisen, solange die Austria noch im Cup engagiert sei, was dann auch passierte.

Das Spiel wurde am 23. Mai 1963 vor 5 000 Zuschauern auf dem Austria Platz in Lehen nachgeholt. Salzburg verlor nach einem 0:0 zur Pause noch 1:4. Das Salzburger Tor erzielte Günter Praschak in der 86. Minute.

  • Quelle:Salzburgwiki